1/10/2010

PÉCS - Europäische Kulturhauptstadt / European Capital of Culture

Vor der historischen und gleichzeitig symbolischen Kulisse der Moschee auf dem Hauptplatz von Pécs, die heute als christliche Kirche dient, unter Halbmond und Kreuz, wird am Abend des 10. Januars 2010 das Programm von Pécs 2010 Europäische Kulturhauptstadt eröffnet.



Der künstlerische Leiter, Regisseur Csaba Káel lässt die neun historischen Epochen der Pécser Geschichte Revue passieren. Für ihn ist Kultur die Energiequelle, die gefördert, erklärt und dargestellt werden muss, dargestellt von Schülern, Schauspielern und Puppenspielern der Stadt. Stellvertretend für jede Epoche wird eine 3-4 m große Puppe vom Zsolnay Brunnen bis in die Ortsmitte und auf die Bühne getragen. Das Finale des ca. Einstündigen Festaktes bestreiten Pécser Künstler und Persönlichkeiten, Stars, die mit Pécs in verbindung gebracht werden, Pécs viel zu verdanken haben. Damit und mit dem ganzjährigen Programm will sich Pécs nicht nur in der Region Süd-Transdanubien, sondern ganz Ungarn und Europa als verbindendes Glied zwischen Essen und Istanbul, den Partner-Kulturhauptstädten 2010 etablieren. Pécs besinnt sich dabei auf das was es hat: Geschichte, Baudenkmäler, Kunst und Künstler sowie viele nationale Minderheiten, insgesamt neun, die ihren Beitrag zum Programm leisten werden.



Insgesamt sollen im Rahmen von 300 Projekten 2000 Programme angeboten werden: traditionelle, die sich aus der bisherigen Aufzählung ergeben, so das Pécser Frühlingsfestival, das Ungarische Theatertreffen, das World music-Festival des Balkans, aber auch indviduelle, solche die vom Thema inspiriert die Kreativität jedes Einzelnen aktivieren. Am ersten Wochenende im Mai sind so die Pécser gefordert und aufgefordert, ihre Wohnung zu verlassen und davor, auf der Straße zu zeigen was sie können, z.B. für die Anwesenden ihr Lieblingsgericht  kochen. Pécs kann und will mit Essen und/oder Istanbul nicht konkurrieren, es will sich und ganz Ungarn im europäischen Bewusstsein verankern, und schrieb sich aufs Banner: Pécs a határtalan város – Pécs, die Stadt ohne Grenzen.



The building blocks of the past are of Latin, Turkish, German, Croatian and Hungarian origin, today the town is the most important Hungarian venues for the German, Croatian and Roma culture. Nine ethnic minority governments operate here (German, Roma, Croatian, Serbian, Bulgarian, Polish, Greek, Ukrainian, Ruthenian). Pécs is the most important town for the culture of Hungarian Germans. The only town in Hungary where education is provided in Roma language from the nursery to the University.



Cultures that had no connection at all coexist in Pécs and in its region, this is the meeting point of West European, Balkan, German and Turkish cultures. The old German name of the area (Schwäbische Türkei) stands as a memento to this unusual cultural conjunction. The cultural layers of the town have settled in a curious order: The culture of Pécs was Latin when the university was established (1367), it was Turkish in the 17th century, German and Latin at the end of the 18th century and primarily Hungarian in the 20th century. When you walk through town you walk across a mass of cultural zones. The Turkish mosque standing on the main square is now a Catholic church. The Turkish half moon and the Catholic cross on the top of the mosque symbolise very well the coexistence of cultures in the town. It is not only the architectural heritage that reflects this unique cultural composition: you will find similar values in the cultural and artistic traditions as well. The mentality of people living here also shows the signs of multicultural values: for them openness, the acceptance of other cultures is natural. This is the spirituality what really makes Pécs multicultural. This is one of the reasons why the University of the city is frequented so much by foreign students, who do not only study here but also actively take part in the life of the town.



The multicultural value of the town is especially visible during festivals, such as the Heritage Festival, the Pécs Spring Festival, the International Folk Dance Festival or the Weeks of Art and Gastronomy. During these festivities you can have a hands-on experience of the colourfulness while tasting the wines of the Mecsek and Villány hills and the national dishes of the peoples of the town.





7 comments:

villa said...

Großartig deine Erläuterungen!
Das macht Lust auf eine Reise nach Pécs.
Wintergrüße nach Budapest

Mobi said...

Es lohnt sich, hier zu reisen noch in diesem Jahr:) Von März werden interessante Programme mit weltberühmte Künstler. Es gibt noch einige Bauarbeit, doch im Frühling wird alles fertig. Die Umgebung ist auch sehr schön, hier möglich viele Ausflüge zu Fuss oder mit Auto machen. Ich glaube, es gibt viele schöne Programme in Essen auch.
Schönen Abend :)

villa said...

Schade, aber wir reisen im Februar und März nach Borneo. Ein großer Wunsch geht in Erfüllung. Vielleicht klappt es im Herbst zur Weinlese mit einer kleinen Ungarnreise.

Feine Abendgrüße

Mobi said...

Das wird sicherlich sehr schöne Reise. Ich reise gern zu Inseln auch. Ich möchte nocheinmal nach Réunion fahren. Es war toll ! Anstatt werde ich im April nach Berlin fahren:) Ich war dort vor 35 Jahre, in ehemalige DDR-Hauptstadt. Ich bin in internet gesehen, heute ist ganz anders, doch Berlin hat mir ein eigene Stimmung.

villa said...

Réunion sieht wirklich phantastisch aus! Da muss ich mich mal schlau machen.
Und Berlin, liebe Mobi ist immer eine Reise wert. Du wirst sich ausführlich berichten.

Die Reise gleicht einem Spiel;
es ist immer Gewinn und Verlust dabei,
und meist von der unerwarteten Seite;
man empfängt mehr oder weniger,als man hofft.
Für Naturen wie die meine ist eine Reise unschätzbar:
sie belebt, berichtigt, belehrt und bildet.
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)

Mobi said...

Das Gedicht passt hier, es hat mir gefallen. :) Danke.
Ein Bericht werde ich natürlich schreiben :) Ich hoffe, Du auch :)

Anonymous said...

Interessant!